11.07.2021, 19:00
Hildibrand hatte nicht viele Hinterlassenschaften. Er war ein echter Waldläufer (oder Grashügelläufer?) gewesen. Schleuder, einfache Lederkluft, gute Wanderstiefel, ein Beutel mit verschiedenen Kräutern, natürlich ausreichend Proviant für jede Lebenslage.
Ein eher unscheinbares, schmuddeliges Büchlein war auch darunter, mehr Blattwerk als geleimt.
Dort fanden sich ein paar Zeichnungen, eher amateurhaft, für manche Schleichpfade. Die Schrift war mal in der Sprache der Halblinge, mal auch Elfisch – die Handschrift variiert dann auch, als hätte er Korrespondenz gehalten mit einigen der Spitzohren.
Datiert war leider nichts davon. Dennoch konnte man sicher an der Abfolge sich grob zusammenreimen, was die ältesten und jüngsten jeweils sein müssten.
Zu den letzten Hinterlassenschaften, ehe der männlichste Waldläufer Amdirs erschöpft in Neu-Hohenbrunn zusammengebrochen war, musste eine eher unscheinbare Randnotiz gehören.
Mehren sich die Raben?
Quittungen führten die Südviertler natürlich über alles. Nicht sehr verwunderlich hatten auch Frau Saddler und von Bretz in Kontakt gestanden.
Der Nachlassverwalter, ein sehr korrekter Mann von der Leibesfülle eine Pinguins, besah sich mit einem Zwicker die verschiedenen, nun zu versteigernden Güter. Von Bretz hatte keine Nachkommen hinterlassen. Eher ein kauziger Geselle, der eine Faszination für elfisches Handwerk zu Lebzeiten gehabt hatte. Manch einer munkelte, dass er in seiner Jugend sich in eine holde Elfenkünstlerin verliebt habe und so dieser noch immer nachtrauerte.
Wie dem auch sei – man müsste sich beeilen, bevor die guten Stücke dann an andere Noble und gut Betuchte rausgingen. Aufgrund der Umstände, wenn auch nicht ohne einen sehr bekrittelnden Blick, ließ der Verwalter da alles sichten in dem geräumigen Anwesen des Toten. Da waren atemberaubend schöne Bilder elfischer Geschichte. Harfen, Statuetten, viele, viele Gedichte und Sagen mit feinen Espruar Lettern. Sicher auch einige Federn (keine davon jetzt rabisch versehen). Zauberbücher, die aber nach einem ersten Blick schon sich als einfach leer herausstellten oder allenfalls mit schönen Zeichnungen versehen. Weniger war sonnenelfischer Einschlag vertreten, den man wohl einfach als Mensch etwas schwerer erstehen mochte.
Alles in allem war klar, dass Wigmar von Bretz ein höchst kultivierter Mann gewesen war, der sich mit elfischer Kultur, Sprache, Musik und Kunst sehr ausgekannt hatte. Womöglich mochte der Kunstsammler selbst eine Elfe leicht beeindrucken damit.
Susanna hatte die meisten Stücke in Elboria erstanden. Einige mehr waren auch nach Übersee gegangen oder andere gehobene oder reiche Südviertler Mîrhavens. Sie stellte praktisch ein Bindeglied zwischen den kulturell Interessierten und dem Hehren Volk selbst dar, solange sie unter den Lebenden geweilt hatte.
Rückverfolgbar wären die Käufe in Elboria wiederum also durchaus, sofern man da sich bestimmten Künstlern zuwenden wollte. Zweifellos war es auch ein Verlust für Elboria, dass so versierte Elfenkenner das Zeitliche gesegnet hatten.
Ein eher unscheinbares, schmuddeliges Büchlein war auch darunter, mehr Blattwerk als geleimt.
Dort fanden sich ein paar Zeichnungen, eher amateurhaft, für manche Schleichpfade. Die Schrift war mal in der Sprache der Halblinge, mal auch Elfisch – die Handschrift variiert dann auch, als hätte er Korrespondenz gehalten mit einigen der Spitzohren.
Datiert war leider nichts davon. Dennoch konnte man sicher an der Abfolge sich grob zusammenreimen, was die ältesten und jüngsten jeweils sein müssten.
Zu den letzten Hinterlassenschaften, ehe der männlichste Waldläufer Amdirs erschöpft in Neu-Hohenbrunn zusammengebrochen war, musste eine eher unscheinbare Randnotiz gehören.
Mehren sich die Raben?
Quittungen führten die Südviertler natürlich über alles. Nicht sehr verwunderlich hatten auch Frau Saddler und von Bretz in Kontakt gestanden.
Der Nachlassverwalter, ein sehr korrekter Mann von der Leibesfülle eine Pinguins, besah sich mit einem Zwicker die verschiedenen, nun zu versteigernden Güter. Von Bretz hatte keine Nachkommen hinterlassen. Eher ein kauziger Geselle, der eine Faszination für elfisches Handwerk zu Lebzeiten gehabt hatte. Manch einer munkelte, dass er in seiner Jugend sich in eine holde Elfenkünstlerin verliebt habe und so dieser noch immer nachtrauerte.
Wie dem auch sei – man müsste sich beeilen, bevor die guten Stücke dann an andere Noble und gut Betuchte rausgingen. Aufgrund der Umstände, wenn auch nicht ohne einen sehr bekrittelnden Blick, ließ der Verwalter da alles sichten in dem geräumigen Anwesen des Toten. Da waren atemberaubend schöne Bilder elfischer Geschichte. Harfen, Statuetten, viele, viele Gedichte und Sagen mit feinen Espruar Lettern. Sicher auch einige Federn (keine davon jetzt rabisch versehen). Zauberbücher, die aber nach einem ersten Blick schon sich als einfach leer herausstellten oder allenfalls mit schönen Zeichnungen versehen. Weniger war sonnenelfischer Einschlag vertreten, den man wohl einfach als Mensch etwas schwerer erstehen mochte.
Alles in allem war klar, dass Wigmar von Bretz ein höchst kultivierter Mann gewesen war, der sich mit elfischer Kultur, Sprache, Musik und Kunst sehr ausgekannt hatte. Womöglich mochte der Kunstsammler selbst eine Elfe leicht beeindrucken damit.
Susanna hatte die meisten Stücke in Elboria erstanden. Einige mehr waren auch nach Übersee gegangen oder andere gehobene oder reiche Südviertler Mîrhavens. Sie stellte praktisch ein Bindeglied zwischen den kulturell Interessierten und dem Hehren Volk selbst dar, solange sie unter den Lebenden geweilt hatte.
Rückverfolgbar wären die Käufe in Elboria wiederum also durchaus, sofern man da sich bestimmten Künstlern zuwenden wollte. Zweifellos war es auch ein Verlust für Elboria, dass so versierte Elfenkenner das Zeitliche gesegnet hatten.