15.09.2021, 01:36
Die Fischer sammelten sich in verschiedenen Schenken und Kaschemmen. Manche hockten auch arbeitslos einfach auf der Straße, wo weniger Gardisten sie verprügelten.
Natürlich geschah das eher in Hintergassen, aber es gab die subtilen Anzeichen, wenn man schonmal Konflikte mit dem Gesetz gehabt hatte und wusste, wie das aussehen konnte.
Bei Pepe sammelten sich so auch genügend trostlose Seelen.
Josephine bekam genügend aus ihnen heraus, solange sie spendierte. Mitgefühl war hier etwas ruppiger, aber nicht weniger ehrlich. Man musste die Sprache des Volkes sprechen.
Es dauerte also ein paar Freirunden bis sie erfuhr, wonach sie suchte.
Die Fischstände? Ach, das war jetzt fast sechs Zehntage schon her. Unzumutbare Zustände. Und plötzlich! Praktisch über Nacht. Das war kein natürlicher Fischzug. Neue Räuber hatte man auch keine gefunden, die das erklärten. Man betete zu Umberlee und opferte ihren Priesterinnen, aber ihre wankelmütige Gunst kehrte nicht zurück.
Es betraf eigentlich das gesamte Küsten- und Buchtgebiet um Valgard. Wenn man viel weiter ausfuhr, fand man wieder normale Bestände. Aber da war man in gefährlicher Nähe zu anderen Städten oder schlimmer: Piraten. Gefundenes Fressen.
Es gab ab und wann jemanden in der Runde, der den Übeltäter auch benannt wusste.
Druiden.
Es war kein Geheimnis, dass sie ihre Ernten sabotierten, ihre Holzfäller abschlachteten, … praktisch offener Krieg. Wann immer so jemand in der Runde war, wallten die Gemüter mehr auf. Man war praktisch bereit, die Mistgabeln zu zücken und die Fackeln zu entfachen, um die elendigen Baumkuschler aus dem Wald zu treiben.
Die Unterstadt war ein bizarres Erlebnis für die junge Diebin. Hier liefen offen Dinger herum, die nur Monster sein konnten. Mehr oder weniger friedlich … aber es gab in Gassen auch Kämpfe, Tode. Neue Leichen für die herum gekarrten Leichenwagen. Es gab quasi einen unerschöpflichen Vorrat!
Es gab eine sich verschiebende Gasse – die Cormyri war sicher schon dreimal dort vorbeigelaufen, ohne dass etwas da gewesen wäre, nur um plötzlich genau am selben Fleck eine lange, gewundene Gasse vorzufinden, wo Bücher verschiedenster Art feilgeboten wurden. Einige alt, verstaubt – praktisch nur noch Staub in einem Einband. Andere nass und verwässert. Andere so neu, als wären sie aus einer teuren Druckerpresse erst hervorgesprungen. Und einige der nekromantischen Natur natürlich für gutes Maß in der Haut einiger Humanoide. Ein paar davon waren weich wie ein Babypopo.
Unter all den bunten Ständen, wo man sich anschrie, versuchte Kunden abzugreifen (mal auch wortwörtlich mit langen Armen, als ein zweibeiniger Achtarm nach Kunden griff, um seine neue Tintenkollektion zu zeigen), dort gab es einen etwas unscheinbareren Stand, wo es Knocheneinbände gab, aus Ghulhaut genähte Buchrücken, Fingerknöchel-Griffel. Dort hockte ein etwas schief gewickelter (und ebenso schief stehender, als wäre die Wirbelsäule irgendwie verdreht) … Mensch? Ein untersetzter, fast zwergisch. Genauer hingesehen, wirkte es eher, als wäre er aus verschiedenen Leuten zusammengeflickt. Und als es das Wort ergriff, bewegten sich die Kiefer immer etwas versetzt, als würden sie wie bei einer Puppe bewegt. Grotesk waren die Bewegungen und erinnerten wahrlich an eine Puppe, die von jemandem ohne Hand-Augen-Koordination dirigiert wurde.
Velsharoon? ertönte die quickige Stimme.
Ja, ja, da habe ich etwas!
Ungelenk wischte das Ding einige Bücher mit einer Bewegung vom Tisch hinter den Tresen, warf Tintenfässchen um und griffelte umständlich mit klammen Fingern ein staubiges Buch aus seinem Bestand. Angelaufenes Silber krönte den Einband in Form eines Hexagons.
Die vollständige Geschichte vom Fürsten der Verlassenen Gruft. Limitierte Sonderedition, signiert von ihrer Knochigkeit selbst. Nur solange der Vorrat reicht. – lautete der Titel mit Untertiteln und darunter ging es verschmiert offenbar noch weiter. Etwas violetter Sand rieselte zwischen den Seiten hervor.
Natürlich geschah das eher in Hintergassen, aber es gab die subtilen Anzeichen, wenn man schonmal Konflikte mit dem Gesetz gehabt hatte und wusste, wie das aussehen konnte.
Bei Pepe sammelten sich so auch genügend trostlose Seelen.
Josephine bekam genügend aus ihnen heraus, solange sie spendierte. Mitgefühl war hier etwas ruppiger, aber nicht weniger ehrlich. Man musste die Sprache des Volkes sprechen.
Es dauerte also ein paar Freirunden bis sie erfuhr, wonach sie suchte.
Die Fischstände? Ach, das war jetzt fast sechs Zehntage schon her. Unzumutbare Zustände. Und plötzlich! Praktisch über Nacht. Das war kein natürlicher Fischzug. Neue Räuber hatte man auch keine gefunden, die das erklärten. Man betete zu Umberlee und opferte ihren Priesterinnen, aber ihre wankelmütige Gunst kehrte nicht zurück.
Es betraf eigentlich das gesamte Küsten- und Buchtgebiet um Valgard. Wenn man viel weiter ausfuhr, fand man wieder normale Bestände. Aber da war man in gefährlicher Nähe zu anderen Städten oder schlimmer: Piraten. Gefundenes Fressen.
Es gab ab und wann jemanden in der Runde, der den Übeltäter auch benannt wusste.
Druiden.
Es war kein Geheimnis, dass sie ihre Ernten sabotierten, ihre Holzfäller abschlachteten, … praktisch offener Krieg. Wann immer so jemand in der Runde war, wallten die Gemüter mehr auf. Man war praktisch bereit, die Mistgabeln zu zücken und die Fackeln zu entfachen, um die elendigen Baumkuschler aus dem Wald zu treiben.
Die Unterstadt war ein bizarres Erlebnis für die junge Diebin. Hier liefen offen Dinger herum, die nur Monster sein konnten. Mehr oder weniger friedlich … aber es gab in Gassen auch Kämpfe, Tode. Neue Leichen für die herum gekarrten Leichenwagen. Es gab quasi einen unerschöpflichen Vorrat!
Es gab eine sich verschiebende Gasse – die Cormyri war sicher schon dreimal dort vorbeigelaufen, ohne dass etwas da gewesen wäre, nur um plötzlich genau am selben Fleck eine lange, gewundene Gasse vorzufinden, wo Bücher verschiedenster Art feilgeboten wurden. Einige alt, verstaubt – praktisch nur noch Staub in einem Einband. Andere nass und verwässert. Andere so neu, als wären sie aus einer teuren Druckerpresse erst hervorgesprungen. Und einige der nekromantischen Natur natürlich für gutes Maß in der Haut einiger Humanoide. Ein paar davon waren weich wie ein Babypopo.
Unter all den bunten Ständen, wo man sich anschrie, versuchte Kunden abzugreifen (mal auch wortwörtlich mit langen Armen, als ein zweibeiniger Achtarm nach Kunden griff, um seine neue Tintenkollektion zu zeigen), dort gab es einen etwas unscheinbareren Stand, wo es Knocheneinbände gab, aus Ghulhaut genähte Buchrücken, Fingerknöchel-Griffel. Dort hockte ein etwas schief gewickelter (und ebenso schief stehender, als wäre die Wirbelsäule irgendwie verdreht) … Mensch? Ein untersetzter, fast zwergisch. Genauer hingesehen, wirkte es eher, als wäre er aus verschiedenen Leuten zusammengeflickt. Und als es das Wort ergriff, bewegten sich die Kiefer immer etwas versetzt, als würden sie wie bei einer Puppe bewegt. Grotesk waren die Bewegungen und erinnerten wahrlich an eine Puppe, die von jemandem ohne Hand-Augen-Koordination dirigiert wurde.
Velsharoon? ertönte die quickige Stimme.
Ja, ja, da habe ich etwas!
Ungelenk wischte das Ding einige Bücher mit einer Bewegung vom Tisch hinter den Tresen, warf Tintenfässchen um und griffelte umständlich mit klammen Fingern ein staubiges Buch aus seinem Bestand. Angelaufenes Silber krönte den Einband in Form eines Hexagons.
Die vollständige Geschichte vom Fürsten der Verlassenen Gruft. Limitierte Sonderedition, signiert von ihrer Knochigkeit selbst. Nur solange der Vorrat reicht. – lautete der Titel mit Untertiteln und darunter ging es verschmiert offenbar noch weiter. Etwas violetter Sand rieselte zwischen den Seiten hervor.