21.09.2021, 19:12
Seamus
Auf dem Weg zum Tempel, mit dem befreiten Elion auf der schwebenden Scheibe kauernd, begegneten den Abenteurern nur wenige Elfe. Die Krankheit hatte die Stadt im Griff - und die, welche sie trafen, wirkten eher verwirrt ob dieses Anblicks. Elion selbst war nicht wirklich ansprechbar in diesem Moment. Der große, einst starke Halbelf kauerte sich einfach enger in sich zusammen, konnte die frische wohlige Luft nicht genießen. Nur die Götter wussten, was er in dieser Zeit alles erlebt hatte, die er dort, an diesem schlimmen Ort, verbringen musste.
Nur leichter Widerstand regte sich in dem Gebrochenen, als sich ein sonnenelfischer Heiler um ihn kümmern wollte. Doch der Widerstand war schwach, selbst dafür fehlte die Kraft. Und so versorgte man Elion. Selbst die Priester, die schon so viel gesehen hatten, waren geschockt über seinen Zustand. Mehr als Elion zu waschen, die Haare zu schneiden, ihn zu rasieren, neu einzukleiden und in eine warme Schlafstätte zu stecken, ihn langsam wieder an richtiges Essen gewöhnen...mehr als dies konnten sie anfangs nicht tun. Aber Seamus spürte, dass sie sich ehrlich und aufrichtig um den Halbelfen kümmerten. Er war in guten Händen.
Ny'ara hielt nichts mehr, als sie Seamus' Botschaft vernahm. Sie war so aufgeregt, so durcheinander, dass sie sofort losrannte. Und sicherlich rannte der Schwarze Barde hinterher.
Das Bild im Tempel war nicht gerade aufbauend für Mutter und Barden. Elion lag im weichen Bett und schaute an die Decke. Als seine Mutter ihn berühren wollte, zuckte er zusammen und warf sich im Bett herum. Und Ny'ara....was sollte die Frau fühlen, deren laufendes Herz im Bett vor ihr lag, ihre laufende Seele außerhalb ihres Körpers. Die Tränen rannen der Elfe über die Wangen und hörten so schnell nicht auf. Aber so, wie sie nie die Hoffnung aufgegeben hatte, so hörte sie nun ganz sicher nicht damit auf und steckte den Kopf in den Sand. Der Weg würde lang sein. Doch sie würde ihn gehen. Und wenn Seamus ihr Kind und sie auf diesem Weg begleiten wollte...so war die Elfin ihm dankbar. Und bestimmt würde es auch Elion, irgendwann einmal, sein (?).
Lueith
Die brennende Lunge ignorierend, gegen die Schwärze vor den Augen kämpfend, fand die Silberelfe Edrahíl schlussendlich auch im Palast, wo er in seiner Kammer Wachpläne durchging und neu aufsetzte. Er schaute die Elfenschwester mit verwundertem Blick an, als diese so abgehetzt vor ihm erschien. Und doch war es gerade dies, was den Kommandanten kaum zögern ließ. Selbst hustend und ein blutiges Tuch achtlos beiseite legend, hörte er Lueith aufmerksam zu. Und schritt gleich zur Tat. Die Wachen, die abkömmlich waren, wurden mobilisiert. Es mochte ein Stundenglas dauern, vielleicht zwei - und so schritten die Wächter Elborias auf dieses Haus der Schande zu um es zu umstellen und alle festzunehmen, die sich darin aufhielten.
Irgendwie wurde Lueith aber das ungute Gefühl nicht los, dass nicht alle Wächter beim Agieren gegen dieses Haus zufrieden wirkten. Waren es Mitwisser? Spielte ihr ihre Vorstellung vielleicht doch nur einen Streich...?
Auch Seldarelle Marwaen konnte in den ruhigen Minuten, in denen sich Botschafterin und ihre Königin unterhielten, es sichtlich nicht fassen. Zum ersten Mal erlebte Lueith die Seldarelle offen geschockt, wo diese doch stets die Ruhe bewahrt hatte. Hustend, fluchend, weiter hustend...wirkte Marwaen plötzlich müder als je zuvor. So viel hatte die Elfengemeinschaft in kurzer Zeit erlebt. Doch dann nahm die Königin wieder Haltung an. Die Schuldigen würden dem Recht zugeführt werden. Und man würde nach Mitwissern suchen. Vielleicht würden die Befreier Elions ja dabei helfen? Immerhin hatten sie ganz persönlich erlebt, was diese Dämonenbrut angestellt hatte.
Lueiths Durchsicht der Dokumente, die noch vom Feuer gerettet werden konnten, war...frustrierend. Zumindest was Hinweise auf die Helfer anbelangte. Entweder war die Fey'ri sehr sorgfältig gewesen dabei, nichts schriftliches dazu zu hinterlassen, oder sie hatte ihre Korrespondenz woanders aufbewahrt.
So blätterte sich Lueith bei den Aufzeichnungen eher durch die bösartigen Experimente der Fey'ri. Es war schwer zu ertragen, was diese Frau in den Jahren an friedliebenden , aufrichtigen Bewohnern der Insel verbrochen hatte. Und umso besser fühlte es sich neben dem Schmerz, darüber nachzudenken, an, dass sie aufgehalten worden war.
Doch nicht nur Experimente fanden sich darin. Auch Aufzeichnungen zu Beschwörungen, geplanten oder vorgenommen. Eine Nachtvettel - natürlich. Die, die die Hühnerbeinhütte der Hexe besetzt hatte. Sie war zurück im Abyss. Aber es gab noch einen weiteren Eintrag. Die akribische Zeichnung eines Beschwörungskreises. Und das kunstvoll gemalte, fast verspielte Zeichen einer blutenden weiblichen Unterlippe, in der ein eiserner Dorn steckte.
Auf dem Weg zum Tempel, mit dem befreiten Elion auf der schwebenden Scheibe kauernd, begegneten den Abenteurern nur wenige Elfe. Die Krankheit hatte die Stadt im Griff - und die, welche sie trafen, wirkten eher verwirrt ob dieses Anblicks. Elion selbst war nicht wirklich ansprechbar in diesem Moment. Der große, einst starke Halbelf kauerte sich einfach enger in sich zusammen, konnte die frische wohlige Luft nicht genießen. Nur die Götter wussten, was er in dieser Zeit alles erlebt hatte, die er dort, an diesem schlimmen Ort, verbringen musste.
Nur leichter Widerstand regte sich in dem Gebrochenen, als sich ein sonnenelfischer Heiler um ihn kümmern wollte. Doch der Widerstand war schwach, selbst dafür fehlte die Kraft. Und so versorgte man Elion. Selbst die Priester, die schon so viel gesehen hatten, waren geschockt über seinen Zustand. Mehr als Elion zu waschen, die Haare zu schneiden, ihn zu rasieren, neu einzukleiden und in eine warme Schlafstätte zu stecken, ihn langsam wieder an richtiges Essen gewöhnen...mehr als dies konnten sie anfangs nicht tun. Aber Seamus spürte, dass sie sich ehrlich und aufrichtig um den Halbelfen kümmerten. Er war in guten Händen.
Ny'ara hielt nichts mehr, als sie Seamus' Botschaft vernahm. Sie war so aufgeregt, so durcheinander, dass sie sofort losrannte. Und sicherlich rannte der Schwarze Barde hinterher.
Das Bild im Tempel war nicht gerade aufbauend für Mutter und Barden. Elion lag im weichen Bett und schaute an die Decke. Als seine Mutter ihn berühren wollte, zuckte er zusammen und warf sich im Bett herum. Und Ny'ara....was sollte die Frau fühlen, deren laufendes Herz im Bett vor ihr lag, ihre laufende Seele außerhalb ihres Körpers. Die Tränen rannen der Elfe über die Wangen und hörten so schnell nicht auf. Aber so, wie sie nie die Hoffnung aufgegeben hatte, so hörte sie nun ganz sicher nicht damit auf und steckte den Kopf in den Sand. Der Weg würde lang sein. Doch sie würde ihn gehen. Und wenn Seamus ihr Kind und sie auf diesem Weg begleiten wollte...so war die Elfin ihm dankbar. Und bestimmt würde es auch Elion, irgendwann einmal, sein (?).
Lueith
Die brennende Lunge ignorierend, gegen die Schwärze vor den Augen kämpfend, fand die Silberelfe Edrahíl schlussendlich auch im Palast, wo er in seiner Kammer Wachpläne durchging und neu aufsetzte. Er schaute die Elfenschwester mit verwundertem Blick an, als diese so abgehetzt vor ihm erschien. Und doch war es gerade dies, was den Kommandanten kaum zögern ließ. Selbst hustend und ein blutiges Tuch achtlos beiseite legend, hörte er Lueith aufmerksam zu. Und schritt gleich zur Tat. Die Wachen, die abkömmlich waren, wurden mobilisiert. Es mochte ein Stundenglas dauern, vielleicht zwei - und so schritten die Wächter Elborias auf dieses Haus der Schande zu um es zu umstellen und alle festzunehmen, die sich darin aufhielten.
Irgendwie wurde Lueith aber das ungute Gefühl nicht los, dass nicht alle Wächter beim Agieren gegen dieses Haus zufrieden wirkten. Waren es Mitwisser? Spielte ihr ihre Vorstellung vielleicht doch nur einen Streich...?
Auch Seldarelle Marwaen konnte in den ruhigen Minuten, in denen sich Botschafterin und ihre Königin unterhielten, es sichtlich nicht fassen. Zum ersten Mal erlebte Lueith die Seldarelle offen geschockt, wo diese doch stets die Ruhe bewahrt hatte. Hustend, fluchend, weiter hustend...wirkte Marwaen plötzlich müder als je zuvor. So viel hatte die Elfengemeinschaft in kurzer Zeit erlebt. Doch dann nahm die Königin wieder Haltung an. Die Schuldigen würden dem Recht zugeführt werden. Und man würde nach Mitwissern suchen. Vielleicht würden die Befreier Elions ja dabei helfen? Immerhin hatten sie ganz persönlich erlebt, was diese Dämonenbrut angestellt hatte.
Lueiths Durchsicht der Dokumente, die noch vom Feuer gerettet werden konnten, war...frustrierend. Zumindest was Hinweise auf die Helfer anbelangte. Entweder war die Fey'ri sehr sorgfältig gewesen dabei, nichts schriftliches dazu zu hinterlassen, oder sie hatte ihre Korrespondenz woanders aufbewahrt.
So blätterte sich Lueith bei den Aufzeichnungen eher durch die bösartigen Experimente der Fey'ri. Es war schwer zu ertragen, was diese Frau in den Jahren an friedliebenden , aufrichtigen Bewohnern der Insel verbrochen hatte. Und umso besser fühlte es sich neben dem Schmerz, darüber nachzudenken, an, dass sie aufgehalten worden war.
Doch nicht nur Experimente fanden sich darin. Auch Aufzeichnungen zu Beschwörungen, geplanten oder vorgenommen. Eine Nachtvettel - natürlich. Die, die die Hühnerbeinhütte der Hexe besetzt hatte. Sie war zurück im Abyss. Aber es gab noch einen weiteren Eintrag. Die akribische Zeichnung eines Beschwörungskreises. Und das kunstvoll gemalte, fast verspielte Zeichen einer blutenden weiblichen Unterlippe, in der ein eiserner Dorn steckte.