22.09.2021, 13:47
Der Tempel war eine kleine Grotte, die sich an den Hafen-Gestaden fand. Josephine begegnete dort bereits einer Schar von Seefahrern, die wie eine Flutwelle hereinströmte, um Opfergaben, merklich mehr verzweifelt dieser Tage, zu übergeben, um Umberlees Zorn zu lindern.
Viele führten Ziegen, Schafe oder andere Kleintiere an Stricken herein. Drinnen roch es wie nicht anders zu erwarten nach Salz, Seetang, Fisch (frischem).
Ihre klimpernden Münzen, von denen es nicht zu wenige gab, die in die Opferschalen fielen, wurden aufgenommen. Später würde an selbiger Stelle nur Seetang und Krabben mit salzigem Meerwasser zurückbleiben. Umberlee hatte die Spende sich einverleibt, wie sich die See alles früher oder später holte.
Empfangen wurde die Schlossertochter von der Wutwelle Falfara. In der zeremoniellen Tracht der Umberliten, körperbetonte Ganzkörpernetzstrümpfe in Blau, gepaart mit einem wallenden, Türkisen Mantel, dessen Saum und Kragen weißes Fell (vielleicht eines Polarbären?) ausstaffiert war, empfing die Frau mittleren Alters, die ihr welliges, lockiges Haar grün gefärbt hatte, die Gläubigen, die Bittenden und Suchenden. Ihre blauen Augen ergötzten sich offenkundig an der Ehrfurcht der Menschen, die zu ihrer Göttin pilgerten, um Beistand erflehten oder zumindest ihren Zorn abwenden wollten. Ja, Falfara war in ihrem Element. Bleich wie eine Wasserleiche sprach sie für die Lebendopfer am meisten Segnung zu. Eine echte Skeletthand baumelte wie ein Talisman von ihrem Halse. Der verzweifelte Griff eines Seefahrers vor dem Ertrinken. Unerhört.
Josephines Fragen fanden hier gewisse Bestätigung.
Jemand in Valgard hat den Zorn der Furienkönigin erregt, Kind! Wir hören ihr Zischen und Schäumen mit jeder aufpeitschenden Welle. Umberlee verärgern bedeutet, die See gegen sich zu wissen. Unsere Schwestern im Hauptsitz von Umberlees Gunst verkünden ihren Zorn und wir lauschen ihr. Wehe denen, die Umberlee und ihre Erwählten erzürnen, denn der See mag niemand trotzen! Fleht und zollt Umberlee den ihr gebührenden Respekt, sonst wird Valgard weggeschwemmt wie die Auen von ihrem Zorn zerrissen wurden!
Trotz des predigthaften Tonfalls und der gebietenden Gottesfurcht war der Eindruck, dass es die Priesterin ehrlich meinte. Oder sie zumindest selbst von dieser Version überzeugt war.
An den eindeutig eingenähten Haaren auf dem Schopf, wurde herumgezogen, die teilweise in Büscheln dabei auch herabfielen.
Haben Familie! Räuber! Diebin! Nicht weniger als … 250! Schon Diebstahl, ja, ja! Kein besseres Buch zu finden.
In einer bemüht selbstsicheren Haltung, wo die Brust rausgestreckt wurde und ein ungesund anmutendes Hohlkreuz sich abzeichnete, baute sich das zusammengenähte Frankensteinchen auf.
Viele führten Ziegen, Schafe oder andere Kleintiere an Stricken herein. Drinnen roch es wie nicht anders zu erwarten nach Salz, Seetang, Fisch (frischem).
Ihre klimpernden Münzen, von denen es nicht zu wenige gab, die in die Opferschalen fielen, wurden aufgenommen. Später würde an selbiger Stelle nur Seetang und Krabben mit salzigem Meerwasser zurückbleiben. Umberlee hatte die Spende sich einverleibt, wie sich die See alles früher oder später holte.
Empfangen wurde die Schlossertochter von der Wutwelle Falfara. In der zeremoniellen Tracht der Umberliten, körperbetonte Ganzkörpernetzstrümpfe in Blau, gepaart mit einem wallenden, Türkisen Mantel, dessen Saum und Kragen weißes Fell (vielleicht eines Polarbären?) ausstaffiert war, empfing die Frau mittleren Alters, die ihr welliges, lockiges Haar grün gefärbt hatte, die Gläubigen, die Bittenden und Suchenden. Ihre blauen Augen ergötzten sich offenkundig an der Ehrfurcht der Menschen, die zu ihrer Göttin pilgerten, um Beistand erflehten oder zumindest ihren Zorn abwenden wollten. Ja, Falfara war in ihrem Element. Bleich wie eine Wasserleiche sprach sie für die Lebendopfer am meisten Segnung zu. Eine echte Skeletthand baumelte wie ein Talisman von ihrem Halse. Der verzweifelte Griff eines Seefahrers vor dem Ertrinken. Unerhört.
Josephines Fragen fanden hier gewisse Bestätigung.
Jemand in Valgard hat den Zorn der Furienkönigin erregt, Kind! Wir hören ihr Zischen und Schäumen mit jeder aufpeitschenden Welle. Umberlee verärgern bedeutet, die See gegen sich zu wissen. Unsere Schwestern im Hauptsitz von Umberlees Gunst verkünden ihren Zorn und wir lauschen ihr. Wehe denen, die Umberlee und ihre Erwählten erzürnen, denn der See mag niemand trotzen! Fleht und zollt Umberlee den ihr gebührenden Respekt, sonst wird Valgard weggeschwemmt wie die Auen von ihrem Zorn zerrissen wurden!
Trotz des predigthaften Tonfalls und der gebietenden Gottesfurcht war der Eindruck, dass es die Priesterin ehrlich meinte. Oder sie zumindest selbst von dieser Version überzeugt war.
An den eindeutig eingenähten Haaren auf dem Schopf, wurde herumgezogen, die teilweise in Büscheln dabei auch herabfielen.
Haben Familie! Räuber! Diebin! Nicht weniger als … 250! Schon Diebstahl, ja, ja! Kein besseres Buch zu finden.
In einer bemüht selbstsicheren Haltung, wo die Brust rausgestreckt wurde und ein ungesund anmutendes Hohlkreuz sich abzeichnete, baute sich das zusammengenähte Frankensteinchen auf.