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[Sankti Novem] Morgenstund
#1

Nachdem die befreiten Lathanderbauern mittlerweile in den Splittertalhöfen angesiedelt worden waren, gab es kürzlich einen prägnanten Zwischenfall.
Die Bauern meldeten sich aufgeregt bei Anbruch des Tages, als Lathanders Morgenkrone die Schatten vertrieb, bei den Patrouillen der Templer, als eine bewusstlose, krampfende Kamilah unweit ihres bezogenen Quartiert ausgefunden worden war.
Lodwig hatte im Anschluss das Gebiet noch mit seinem Wolf Wolf abgesucht, aber nur weiter nördlich schwere Schritte auffinden können, die sich mit der Zeit verloren.

Ein Bericht ging an die Priesterriege.

Leopold Schwertzell schrieb:
Dringlich!

Die Tay Kamilah Aziz wurde heute morgen bewusstlos aufgefunden vor dem zugewiesenen Hof von Tanja Gerst und Randolf Lüttersmorg, offenkundig vergiftet.
Nach Angabe der Bauern hatte sie sie schon zuvor besucht und versprochen, ihre Familien zu kontaktieren in der alten Heimat Valgard.
Auch Anduin Stolzenbach, unser Priester Lathanders, bestätigt, dass sie vor einer Weile in seinen Messen zugegen war, nachdem sie bei dem Abzug aus Valgard noch unter Schaulustigen geweilt hatte.

Heute Abend erwachte sie. Trotz der Heilung des Giftes, wirkte sie wie eine gebrechliche alte Frau, schwächer werdend.
Wie sie mir mitteilte, steht sie unter dem Einfluss eine Geas, der sie nach ihrer Gegenwehr nun dahinrafft.
»Hilf der glorreichen Nation Valgard und ihren Vertretern nach bestem Wissen und Gewissen die entflohenen Bauern Randolf Lüttersmorg und Tanja Gerst hinzurichten.«

Sie wird binnen weniger Tage vermutlich sterben, wie ihr fragiler Zustand zu beurteilen ist.

An alle mächtigen Priester:
Bereitet bitte unverzüglich den Bruch eines solchen Geas vor, um sie sobald wie möglich davon zu befreien.


Eine anschließende Befragung über die genauen Umstände all dessen sollte ebenso erfolgen.

Gez. Leopold Schwertzell, Getreuer des Leidenden Gottes
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#2

Kamilah saß in der kleinen Kammer, die man ihr im Tempel überlassen hatte. Das Fenster stand weit offen, um mehr Luft reinzulassen - sie schien ihr mit jeder Stunde etwas knapper zu werden. Sie saß über ihr Zauberbuch gebeugt und versuchte durch den mentalen Nebeln, den die Geas-Migräne hinterließ, noch einige Zauber einzuprägen. Das meiste vorsichtshalber schon mal gestenlos.
Zwei Senden-Zauber konnte sie für den Tag mit Mühe noch im Kopf behalten. Sie spielte eine ganze Weile mit dem Gedanken, sie aufs Festland zu schicken. Die ganze Situation ließ sie über ihre frühere Zeit in Sembia nachdenken, als sie schonmal einen Drahtseilakt vollführte und in ihrer Überheblichkeit auch dort stürzte. Ein Gesicht trat ihr mit dem Gefühl der Reue immer wieder vors geistige Auge und die Versuchung war groß, sie vielleicht noch ein letztes mal zu kontaktieren.
Aber Kamilah hatte noch eine Verpflichtung und nutzte die Zauber schließlich dafür. Mit einem Kupferdraht vor dem Mund sandte sie eine Nachricht an die ausgespähten Gesichter der Familien Gerst und Lüttersmorg.

"Tanja und Randolf sind wohlauf. Sie werden beschützt. Ihr sollt euch keine Sorgen machen. Ihr könnt mir eine Nachricht in 25 Worten geben."


Und damit war alles getan, was sie noch tun konnte. Tags darauf würde sie nur noch die simpleren Zauber in ihrem Kopf bewerkstelligen können. Ihr blieb nichts, als abzuwarten, ob sich jemand ihrer erbarmte.

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#3

Der nagende Fiebertraum des magischen Zwanges brachte die Tay mehrmals durcheinander. Sie spürte es in sich. Der Tod brütete und wartete nur darauf, sie für ihren Verrat zu zersetzen.
So waren  ihre Überlegungen nicht allzu verwunderlich, wenn auch müßig. Die magischen Phänomene um die Insel der Hoffnung unterbanden magischen Kontakt an die Außenwelt. An der Akademie war diese Störung ab und wann auch thematisiert, plausibilisiert … angeblich hatten einige Individuen es auch geschafft, diesen ärgerlichen Effekt zu umgehen.

So oder so lief der Kontakt aber zu den Familien, die sie ursprünglich hatte besuchen wollen.
Eine (von Verwunderung gezeichnete?) Stille folgte ihrer Nachricht zunächst. Einfache Bauern und magische Botschaften Unbekannter Dritter …
Nach einer gefühlten Ewigkeit – womöglich war es aber auch das pochende Schmerz hinter ihren Schläfen, der diese erst so ausgedehnt vor ihre Augen stellte – kam doch eine Antwort.
»Wir vermissen Tanja/Randolf. Friedhelm und Timm/Gerda und Ernst sind wohlauf. Sie fragen viel. Er/sie soll sich keine Vorwürfe machen – wir bereuen nichts. Unser Morgen wird anbrechen.«
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#4

Einige Tage waren vergangen, seit man Kamilah in den Tempel gebracht hatte. Sie hatte die Erschütterung gespürt, die Welle furchterregender, hasserfüllter Macht. Was immer passiert war, es schien klar, dass die Tempelgemeinde jetzt höhere Prioritäten hatte.

Wie Irrlichter in einem vernebelten Sumpf stiegen ihre Gedanken empor, während sie auf dem Bett lag, unfähig sich noch aus eigener Kraft zu bewegen. Sie griff danach und versuchte sie festzuhalten.

Sie dachte an Thay, ihre Heimat, die Zeit als sie den roten Mantel noch mit Stolz trug. Hatte sie ihn jemals mit Stolz getragen? Es heißt die Mäntel sind rot, damit man das Blut nicht sieht, mit dem sie verdient wurden. Sie hatte immer wieder versucht, die Schuld zu minimieren, die sie auf sich nahm, ohne dass ihr Status dadurch gefährdet wurde. Aber dafür waren immer mehr Ränkespiele nötig, bis man sie als Konsequenz schließlich ans hinterste Ende der Reiche abschieben wollte.
Sie dachte an die Zeit, als sie unter Dieben und Gesindel Schutz suchte. Mit halbem Bein im Morast, aber sie sagte sich, solange sie die Aufträge nicht hinterfragte, gewisse Grenzen nicht überschritt, zählte sie nicht dazu, blieb etwas besseres. Und dann war da Elena, ihre Elena, geliebte Stadtwächterin, die ihr die Hand reichte, um sie aus diesen Sumpf rauszuholen. Aber Kamilah musste natürlich beide Seiten spielen, fühlte sich zu selbstsicher, um zu scheitern. Bis beide überstürzt Stadt und Land verlassen mussten. Elena verzieh ihr nie, dass sie wegen Kamilah Heim, Karriere, ihr ganzes Leben aufgeben musste.
Sie dachte an die kurze Zeit auf der Insel. An den stillen Kleinkrieg zwischen zwei Städten voll verbohrter Leute auf beiden Seiten. Gelegenheiten auf beiden Seiten, aber nahm man sie auf einer Seite wahr, verschlossen sich automatisch Türen auf der anderen. Sie wollte nicht tatenlos sein, sie wollte aber auch keine Brücken abbrennen. Und wieder rächte es sich, auf dem Drahtseil zwischen den Seiten zu tanzen.

Sie hatte nie einen Platz gefunden, wo sie sich wirklich zugehörig fühlte. Sie war stets zu wankemütig, zu überheblich, wollte sich darum drücken den Preis zu zahlen. Diesmal kam sie wohl nicht drum herum die Rechnung zu begleichen. Während die höheren Priester anderweitig eingebunden oder selbst ans Bett gefesselt waren, nahm sie einen letzten, bemühten Atemzug.

...



Die Nachricht an Tanja und Randolf wurde aufgeschrieben und liegt zum überbringen bereit.

Daneben ist noch versiegelt ein letzter Wille. Es beginnt mit ihrer Adresse im Hafenviertel, ein von außen unscheinbares, heruntergekommenes Gebäude, dass im Inneren dafür ein kleines, aber gut ausgestattetes Magierlabor beherbergt. Es folgen umfangreiche Warnungen zu angewandten Sicherheitsmaßnahmen - man kann nur hoffen, dass sie in ihrem umnebelten Zustand keine explosive Rune vergessen hat.
Dann kommen Anweisungen, was mit ihrem Nachlass passieren soll. Jemand soll sich um Frankie, ihre halb-untote Katze kümmern; und um ihr Wiesel, falls es die Abtrennung überlebt (wobei das bei einem schwächeren Magiergefährten unwahrscheinlich ist).
Ihre persönlichen Forschungsaufzeichnungen sollen an die Akademie gehen, vielleicht kann jemand noch etwas nützliches daraus ziehen. Ebenso ein magischer “Stab der Katzen” und zwei Artefakt-Fragmente.
Dem Tempel überlässt sie eine buchstäbliche Schatzkiste, eine geschrumpfte, gut versteckte Truhe, die dann entschrumpft Münzen und Edelsteine im Wert von einigen tausend Gold hervorbringt. Auch wenn magische Studien viel Gold schlucken, sie hatte ansonsten bescheiden gelebt und sich immer noch etwas dazu verdient, daher sollte von der Ausbeute des Rattenkönigs noch einiges da sein. Die einzige Vorgabe dazu ist: “Macht was ihr wollt, lasst es nur nicht verkommen.”
Keine Wünsche oder Vorgaben zu einer Bestattung, Religion ist ihr im Tod so unwichtig wie im Leben. Aber man findet in ihren Sachen einen Oghma-Anhänger, falls man sich nach irgendwas richten möchte.

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#5

Tork vernahm die Todesnachricht nachdem man sich tagelang durch die Wüste abmühte um Raul dingfest zu machen und schaute sich allgemein um im Tempel. Gab es Personen, die um Kamilah trauerten? Gab es Personen, die nach ihr suchten? Wurde sie Mal besucht? Gab es Leute, die für eine Wiederbelebung etwas geben würden?

Wenn auf niemanden es einen Hinweis gab, dann würde er das Gespräch mit Almeras suchen ... Er hatte doch einen guten Kontakt zu Keara ... Und vielleicht war es für sie wichtig, dass eine Freundin (in guten wie in schlechten Zeiten) von ihr gegangen ist? So viele Freunde hatte ja auch Keara nun nicht.

Abschliessend suchte er auch Ferdinand und Bethsaba auf, die ja beide auch krankheitsbedingt im Hospital untergekommen waren ... Und nachdem man sich nach deren Wohlbefinden informiert hatte und die neuesten Informationen geteilt hatte, fragte er auch den Kelemvoriten, ob nicht Ludwig das Ritual alleine durchführen könnte bis sich Hochwürden wieder erholt hat.

Tork KupferbartBotschafter von Dornaress Gunnloda Goldhammer - Königsköpfer - Köpferbart - El Torque - Zwerg aus Leidenschaft
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#6

Falls sie Familie oder nahestehende Personen hatte, sind die wohl auf dem Festland, vermutlich buchstäblich am anderen Ende der Reiche. Man könnte natürlich versuchen, eine Nachricht nach Thay oder vielleicht auch Valgard zu schicken, wenn man jemanden finden möchte, der die Bestattungskosten übernimmt.

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#7

Womöglich wusste Jemand zu erzählen, dass in Mirhaven Raúl wiederholten Kontakt mit ihr hatte. Allerdings schien dieser in diesen Tagen nur bedingt ansprechbar.

"Understanding is a three-edged sword. Your side, their side, and the truth."
-- J. Michael Straczynski / Babylon 5
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#8

Ferdinand war während der Zeit unterwegs zur Wüste und zurück gewesen um die Insel und Raul von Tyrannos zu befreien, nun lag er im Hospital beziehungsweise später in seinem Anwesen und kurierte sich von einem Angriff des Gottes aus. Er konnte immerhin aber wieder Konversationen führen. Torks Bericht hörte er sich recht aufgebracht für seinen Zustand an, eine unmögliche Tatsache, dass jemand in den heiligen Hallen trotz möglicher Rettung versterben konnte. Vielleicht war der Fluch aber auch zu stark und zu schnell gewesen... Er fragte Tork gleich nach Verwandten, Gott und Testament, wobei letztlich Ludwig sich nach diesen Dingen erkundigen musste. Der junge "Subdiakon" war inzwischen ja erwachsener geworden und hatte auch selbst Erfahrungen gemacht, die ihn ernster hatten werden lassen. Es dauerte vermutlich etwas länger bis er alle Informationen eingeholt hatte und bis er einen Gottesdienst vorbereiten konnte. Er erkundigte sich dafür auch, was genau Kamilah geschehen war, konnte er Zeugen dafür finden?
Eine Nachricht nach Thay wurde entsandt, aber eine Antwort konnte wohl nicht abgewartet werden, auch wenn die Kelemvoriten immer Zeit ließen damit sich alle Betroffenen melden konnten. Da Tork das mit Valgard klären oder an Almeras übergeben wollte, wurde es vorerst ihm überlassen. Der letzte Wille betitelte ja ohnehin niemanden außer jene in Mirhaven. Mit der Wache gemeinsam suchten die Kelemvoriten die Adresse auf und verteilten dann alle Güter und Gold wie angewiesen. Sie suchten auch nach dem Wiesel und nahmen die Katze in den Tempel mit um später zu entscheiden, ob sie nur erlöst werden konnte.
Zu lange wurde wie gesagt nicht gewartet, mittels Erhaltungszauber waren aber 2 Wochen kein Problem. Wenn dann alle Nachrichten zumindest auf dem Weg wären, hoffentlich auch Antworten gefunden worden wären, richtete Ludwig die Totenmesse aus und erzählte dort, was er über Kamilahs Aufenthalt auf der Insel, ihre Mitgliedschaft im Orden und Beteiligung bei Aktionen die Insel sicherer zu machen und ihren Schutz der Bauern erfahren hatte können. Und was man öffentlich sagen konnte, auch frei nach der Regel "über die Toten sagt man nichts Schlechtes". Es wurde für sie zu Oghma gebetet, der sich dieser Strebenden nach Wissen annehmen sollte. Ein Bildnis von ihr wurde an die Gedenkwand angebracht, wo es von den Gedenkkerzen erleuchtet wurde. Letztlich wurde sie, wenn es keine anderen Wünsche gab, im Ossarium mit einer Plakette mit ihrem Namen beigesetzt. Dafür konnte ja von dem Tempel gespendeten Gold genommen werden.

rechtschaffen = "recht beschaffen" (kein D!)

Ferdinand von Erlenberge
Postfach

“And that’s why I don’t like magic, Captain. ’cos it’s magic. You can’t ask questions, it’s magic. It doesn’t explain anything, it’s magic. You don’t know where it comes from, it’s magic! That’s what I don’t like about magic, it does everything by magic!” (Thud! von T.Pratchett)
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#9

Almeras sorgte dafür, dass die Bauern ganz diskret umgesiedelt worden irgendwo in Mirhaven, wo sie in der Maße der Leute für Valgard verschwanden/unauffindbar worden...

Almeras de Tyrael - "Bla bla irgendso ein geiles englisches Zitat"
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