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Wind in den Schatten
#1

Noch während der Vorbereitungen für die Reise in die Sturmwasserbucht getroffen wurden, machte sie die Kapitänin noch einmal daran, fast ein Dutzend schriftlicher Nachrichten zu verfassen.
 
Empfänger waren diejenigen Abenteurer, die cor Marak bereits vor dem Hafenfest per Nachricht angefragt hatte, ob sie sich der Gruppe wider den Piraten um den Großkapitän anschließen wollen.
 
Nach der hoffentlich sicheren Rückkehr der Gruppe aus der Bucht würde es Zeit werden für ein weiteres Treffen - und diesmal auch mit den en unter den Piraten, die hoffentlich bereit wären, sich gegen den Großkapitän zu stellen.

((Sorry für den kurzen RP-Text, aber mir geht’s derzeit nicht besonders. In Absprache mit den SL erfolgt diesmal keine PM-Nachricht an eure SC selbst. Im RP erhält ein jeder aber Lucas Nachfrage als Brief. Und wer weiterhin einen SC hat, der sich dem – verdeckten – Kampf mit den Piraten anschließen will, melde sich einfach bei Luca))
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#2

Limpi und Meree verharrten in den Schatten, während der Prüfung des Priesters, bereit ein zu greifen. Nachdem Ferdinand die Prüfung bestanden hatte, nutzen sie die Gelegenheit sich weiter verstohlen um zu sehen und um Informationen zu sammeln, die hilfreich sein könnten.

 Sie lauschten den Gespräche der Piraten auch um heraus zu bekommen, wer unzufrieden mit der Führung durch den Großkäptn und mit dem Hin Griffo ist. Konnten sie was beobachten, was interessant ist oder jemand belauschen oder sonst etwas wichtiges erfahren? Sie zählten auch die Schiffe noch mal nach und wie viele Piraten wohl als Besatzung sind. Wie viele Prinzlinge es sind und deren Verhalten interessierte sie auch.

Zudem versuchten sie Perom zu finden, der nach reisen wollte.

Cla'ali - auch meine Dornen stechen
Dory - Faust Yondallas
Meree Schattendachs - Stadtwache
Torgga - Haela Splendarrkuld arglar a agland nos lar!


 

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#3

Meree hatte sich bei der großen Aufregung recht bedeckt gehalten und später, da genügend Zwielicht unter Palmenblättern, Hausschatten oder kühlen Felsformationen war, dank ihrer Verbindung zur Schattenebene auch außer Sicht der Meisten halten können. Zumindest die normalen Piraten und Mannschaftsseeleute schienen sie nicht zu bemerken.

Als stille Beobachterin mischte sie sich also unter das Volk. Sehr auffällig war, dass sich niemand über die Herrschaft und Führung des Großkapitäns Verches Grandvallimos beschwerte. Absolut niemand. Unter den alteingesessenen Umberliten war er ein Wegbereitet für eine Zukunft der alten Lebensweise. Ein Wiederaufblühen der Piraterie, wie man sie seit Immurk in der See der Gefallenen Sterne nicht mehr gesehen hatte. Aber selbst unter den klaren Befürwortern war herauszuhören, dass es vor allem eines war, was sie kein Wort des Tadels verlautbaren ließ, selbst scheinbar unbeobachtet: Angst.
Auch die tapferen Mannschaften unter anderen Konzilskapitänen ließen ihre Haltung wenn eher unterschwellig spüren. Wie die abschätzige Beobachtung eines Delfinprinzlings am Ufer, während Ferdinand geprüft wurde. Oder die blauen Merlinsköpfe der Wellenbändiger, die vor allem Verches’ Mannschaftsmitglieder öfters mit pulsierendem Bizeps im Auge behielten. Nichtsdestotrotz war die Machtstellung des Großkapitäns merklich zementiert und selbst Zweifler, Skeptiker oder gar Gegenstimmen waren hier stumm. Man konnte sich gut ausmalen, was mit solchen passierte, die es gewagt hatten, den Mund zu öffnen. Ein Blick auf die gehäutete Echse, dessen letzte Knochen Griffos Kannibalenoger grade knackte, um das Mark auszusaugen, sprach Bände.

Etwas anders verhielt es sich bei Griffo. Über den Halbling schimpfte keiner oder sprach direkt schlecht – aber seiner Mannschaft, die ausschließlich aus Ogern bestand, ging jeder aus dem Weg. Wo sich die anderen Konzilskapitänmannschaften auch mal zusammensetzen, je nach Zugehörigkeit, um etwas zu spielen oder zu trinken, mied eigentlich jeder diese Ungeheuer, die nicht selten gierig die humanoiden Waffengeschwister anstierten. Und wenngleich es auch keine abschätzigen Kommentare über den Kapitän Ostwind gab, so doch auch keinerlei Befürwortung, Bewunderung oder Beachtung.

Wollte man genaueres noch erfahren, war der Ansatz eines Gesprächs wohl der nächst bessere.

Vom Strand von Ferdinands Ertränkungsprobe aus konnte man die ausgebauten Anleger besser wieder ins Auge fassen und eine Zählung ergab hier nochmal 20 Schiffe mit genug Plätzen, dass vielleicht 10 grade fort waren. Insgesamt also vielleicht 45 derzeit? Vielleicht auch mehr? Eine ganz klare Übersicht war schwierig, fand sich vielleicht sogar nur in einem der Bücher des Großkapitäns selbst.
5 weitere waren derzeit auf gutem Wege der Fertigstellung in den Werften, 8 noch im Bau. Und die Piraten arbeiteten recht flink.

Die Halbelfen und Elfen, die allesamt atemberaubend schön, selbst für die Verhältnisse ihrer Völker, waren, ließen sich schwer zählen. Es gab viele Gebäude, Häuser, Grotten, wo immer mal Leute rauskamen oder eingingen und man nicht immer einfach reinschlüpfen konnte, ohne irgendwo ein Fenster noch zu öffnen, die alle zu hoch für Meree ohne Hilfe waren, oder eben nur einen sichtbaren Eingang hatten wie manche Piratengrotte.
Eine grobe Schätzung zeigte ihr an, dass es vielleicht für zwei bemannte Großschiffe reichte. Merklich weniger als die Mannschaften Verches’, aber immerhin. Es waren recht klar Elfenblüter, aber sie verhielten sich doch anders als Meree es wohl aus Elboria kannte. Einige hatten Narben, was unter Elfen bekanntlich ein Schandmal wäre, aber trugen sie mit Stolz und ihrer atemberaubenden Schönheit stellte dies auch keinerlei Abbruch. Sie waren im Falle der Vollblutelfen ähnlich erhaben im Auftreten, aber doch irgendwie … anders. Wie ein Ikarus, der zu nahe an die Sonne geflogen war und versengt zurückkehrte. Womöglich waren dies Ausgestoßene, die aus dem einen oder anderen Grund in ihren Gemeinschaften nicht mehr geduldet wurden. Von allen Piraten waren sie merklich die mit bestem Geschmack und Sinn für Tanz und Lied. Ihre Beute war häufig die von besonderer Schönheit. Seien es Gemälde, Ohrringe, Teppiche, Parfüme. Was Meree bei ihrer kurzweiligen Beschattung sah, sprach von einem Leben des Genusses, das keinen Zwist mit irgendwem direkt suchte. Auch wenn eindeutig einige der Aktionen von besondere Grausamkeit oder Brutalität sie verstimmte.
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#4

Die eingeschworene Truppe hatte sich vorerst in zwei Aufgabenbereiche geteilt.
Diejenigen, die zunächst mehr über Griffo rausfinden wollten, um nach möglichen Ansätzen für einen Fall des perversen Halblings zu forschen – und solche, die den in Ausrottung begriffenen Echsen auf den Zahn fühlen wollten.

Ein Büschel Ogerhaar war rasch besorgt und ein Weihwasserbecken provisorisch eingerichtet. Ogga der Oger wurde auf seinem trunkenen Rückweg auf die Ungezähmt begleitet. Die düstere Fregatte war an Deck noch nicht allzu auffällig. Oger, Oger und Oger. Mindestens einer, der der Magie fähig war, wie seine blaue Haut verriet, und der Teil der Gruppe, welcher bei Ferdinands misslungener Opferung anwesend gewesen war, auch bezeugen vermochte, mindestens fliegen konnte.
Das Bild des unheilvollen Schiffes wandelte sich von Unbehagen zu Grauen, als die Hellseher den tumben Oger auf seinem Weg begleiteten. Blut, Eingeweide, Leichen oder solche, die es bald werden würden. Im Herzen des Schiffes eine große Tafel, wo das Blut (Menschen) kniehoch stand. An Haken aufgereiht die ausblutenden und teils noch lebendigen Opfer, die die Oger verspeisten. Von allen erdenklichen Opfern waren auffällig gar keine Zwerge darunter. Aber womöglich lag dies nur an einem natürlichen Mangel als Seebeute. Menschen und Elfenblütige machten den Löwenanteil der Diät aus.
Ein Grundriss der meisten Schiffsteile konnte so aufgezeichnet werden. Sogar ein Einblick in eine Art Schatzkammer Griffos, die von Stacheln und womöglich auch Fallen gesichert war, konnte man erhaschen. Hier schienen Relikte verschiedenster Fasson versammelt. Die genaue Natur musste man womöglich noch unter Grübeln erkunden.
Die Oger selbst waren noch von dem Echo irgendeiner sehr mächtigen Magie gezeichnet. Es musste sicherlich lange zurückliegen, aber die Wellen, die es im Gewebe geschlagen hatte, ließen den Totentpriester frösteln.



Bei den Echsen hatte man die Lage ausgekundschaftet. Es gab die gewöhnlichen Sklavenkäfige und abseits mehrere Echsengehege, die eingepfercht in Bambusgestecken hockten. Sicherlich waren da noch mehr versklavte Echsen, die als Zwangsarbeiter Bauprojekte vorantrieben und Gestein schleppten. Für den Augenblick waren es drei Echsen, die ihnen ins Auge fielen. Ein betagter Echsenmensch wurde von einer raubeinigen Piratin Verches’ bewacht. Grissvalth hieß der einstige Schamane des Krötenstammes.
Als Sklaven schienen die Echsenmenschen, die mehr und mehr unbarmherzig dezimiert wurden, nach Einschätzung der Umberliten nicht geeignet. Ein Blick auf die Wachen legte wohl nahe, dass Diplomatie hier geeigneter war, als die gesamte Belegschaft des Schreckpiraten gegen sich aufzubringen. So machte man sich widerwillig auf zu Verhandlungen mit dem exzentrischen Piratenfürsten.
Als zwergische Delikatesse verkaufte man das Interesse an den Echsen und konnte so die drei ausgewählten Echsenmenschen für eine hübsche Summe, zusätzlich mit ein paar Eiern, die die Piraten in ihre Gewalt gebracht hatten, erstehen. Glücklicherweise sahen sie dabei die bewachte Grotte, wo die Zukunft des Echsenvolkes brütete.
Für ein Vermögen wurde Anushka Basha, ihres Zeichens eine Prinzessin Durpars, freigekauft, anstatt zur Thronlegitimierung an ihren Onkel verkauft zu werden. Man konnte in der Bucht, wo sich Gold und Schätze sammelten, wahrlich viel Geld lassen. Mit ungutem Gefühl, einen Tyrannen bestärkt zu haben, verließ man das Konzil – jetzt im Besitz von einem spirituellen Führer der Echsenmenschen, der zumindest zu seinem Stamm ihnen sicher Kontakt herstellen konnte und sie führen.



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#5

Nach einer intensiven Befragung der Ertränkten, die am Opferstrand Umberlee zu Ehren ihr Ende fanden (und aufgrund Verches’ brutaler Machtübernahme und fragwürdiger Ordnungshaltung), hatte man Anhaltspunkte, dass durch unter Wasser gelegene Passagen womöglich ein Zugang in die Lagergrotte, wo die Eier der Echsenmenschen lagerten, zu finden war. Entsprechend für einen nassen Abstieg musste man sich rüsten. Einen genauen Lageplan hatte man nicht finden können – vermutlich verfügten über derlei auch nur Verches und seine Getreuen. Aber vielleicht könnten die zwergischen Fähigkeiten ihnen dabei behilflich sein, sobald sie erst einmal in der Grotte angekommen wären.

Mira hatte ihnen allen Verkleidungen besorgt und Magil half Tork und etwaigen anderen Kleingeratenen dabei mit Hilfe von Magie als Menschen durchzugehen, um in die Verkleidung zu passen. Zudem stellte sich heraus, dass der lachende Zwerg sehr geschickt darin war, verblüffend überzeugende Fälschungen anzufertigen. Eine größere Menge Eier von Größe von Gnomenköpfen war bald bei der Hand und wurde in einen geschrumpften Korb gepackt.

Nun blieb nur noch in die Höhle einzudringen. Okkulte Gegenstände sollten dort bisweilen hingeliefert werden unter stetigen Besuchen einer Umberlee Priesterin und eines blauen Ogermagiers.
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#6

Eine kleine Truppe war es gewesen, die von den Schattenwinden ausgezogen war, um sich dieser Aufgabe anzunehmen. Zweifellos eine richtige Entscheidung, um nicht zu große Aufmerksamkeit zu erregen und die bereits geretteten Seelen von den anderen betreuen zu lassen.

Dank Salzbarts doch überraschender Magiekundigkeit verwandelten sich Tork und Perom in menschliche Abbilder ihrer selbst. Die Ähnlichkeit war verblüffend wie doch auch erschreckend für jemanden, der sich niemals auf den langen Beinen eines Hurm bewegen wollte. Die Mannschaft des Lachenden Zwergen leistete ihr Übriges. Ein kleiner Teil der Piratendocks war zur gegebenen Stunde frei von neugierigen Augen, so dass sich die verwandelten und maskierten in von Mira erbeuteter Valgarder Kluft ins Wasser abseilen konnten, um nach verborgenen Grotteneingängen dort zu forschen. Versenkte Kisten und Piraten mit Felsschuhen stapelten sich, Schätze wie horrende Zeugen von Verbrechen Seit an Seit. Ein befestigtes Fass baumelte unter ihrem Tauchpunkt, wo sie zu späterer Zeit die Scharade fallen lassen konnten für ihren Aufstieg.
Die Freundschaft der Elfen hatte sich hier bewährt, als Tork seinen getreuen Onyx-Tiefenhund beschwor, welcher mit seiner Spürnase auch unter Wasser dank der Gebete an den höchsten Totenrichter selbst die feinsten Duft- und Luftströme bemerkte. Schroffe Felsen, die im trüben Licht keiner Menschenseele ja preisgegeben hätten, wo sich ein Eingang zu den Lagergrotten von Grandvallimos befanden, starrten ihnen entgegen. Mit scharrender Pfote zwängte und grub der Tiefenhund sich seinen Weg durch die rasch gefundene Öffnung, die Piratensaboteure hinterdrein.
Begrüßt wurden sie von lautstarkem Schmatzen und Knacken. Unweit des Tümpels, in dem der Unterwasserzugang mündete, war einer der verhassten Kannibalenoger grade bei seinem Eierfrühstück. Zerbrochene Schalen türmten sich, während das Ungeheuer unbarmherzig Ei nach Ei knackte und gierig den suppigen Inhalt herausschlürfte, ihn in das zottelige, blutverkrustete Fell tropfen ließ. Mit arkaner Macht wurde das Biest rasch gelähmt und bezwungen, um dem Massaker an den ungeschlüpften Jungen ein Ende zu bereiten. Das Eindringen in diesen tumben Geist war allerdings bereits anstrengender gewesen, als eingangs vermutet. Eine rohe Wildheit wohnte in dem Untier und noch etwas – wie der ausbrennende Hauch einer perversen göttlichen Macht.
Nach kurzer Beratung war man sich selbst sicher, dass dieser Oger (alle Oger von Griffo?) irgendwie von Cyric vor Monaten oder Jahren pervertiert worden sein mussten.
Baski, Torks loyaler Spürhund, schlug ebenso an, dass etwas Böses, etwas dieser Welt Fremdes in dieser Grotte lauerte. Die leisen Gesänge einer Zeremonie skandierten durch die verworrenen Gänge. Mithilfe von Peroms gnomischen Zaubertricks konnte sich Bethsaba zumindest unter pochendem Herzen knapp unter der Nase einer Wache durchschleichen, um einen Blick in den nicht allzu fernen Ritualraum zu erhaschen. Mehr Eier noch als in dem Oger-Brunch waren dort in einem Wasserbecken zu sehen. Verches’ Mannen und Frauen, die ruchlosesten Piraten in großer Zahl und ausnahmsweise selbst diese Seeteufel nervös und eingeschüchtert. Eine der Priesterinnen der Furiengöttin hielt mit dem (? einem?) Ogermagier Griffos eine schwarze Zeremonie ab, vor ihnen gebannt in magischen Kreisen und Ketten eine befremdliche Kreatur. Ihr Blut war ein Katalysator, der im Becken der Eier zum raschen Schlüpfen eines der Jungtiere führte. Aber was sonst ein kleiner Echsenmensch hätte sein sollen, war rasch größer als ein ausgewachsener Ork mit Hörnern und einer finsteren Aura. Eine Echse anderer Gattung.
Zu viel Zeit blieb jedoch nicht, um einzugreifen und einen Kampf mit diesem Aufgebot zu provozieren. Zumal Patrouillen bereits begannen ihre regelmäßigen Runden in der Lagergrotte zu beschreiten. In ihrer Verkleidung entdeckt konnte die Truppe noch einen Rückzug wagen und ihre Verfolger täuschen. Dank besonderer Schrumpfkörbe von Magil war ihre Ausbeute an geretteten Eiern stattliche 46 an der Zahl. Auch wenn sie nun wussten, dass noch viel mehr in den tieferen Kammern warteten, ebenso zu monströsen Ungeheuern zu missraten.
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#7

Die Echsenstämme waren für die Sache gewonnen – einen aufstrebenden Großhäuptling, der die Schwäche der zerschlagenen Stämme nutzen wollte, um eine Hegemonialherrschaft anzustreben, hatten die Abenteurer in seine Schranken verwiesen und glatt einen eigenen Stamm, den der Löwenherzen gegründet, um ein Gleichgewicht mit der allzu seltenen Weisheit der Echsenältesten wiederherzustellen.
Was übrig war von den von der Ausrottung bedrohten Geschuppten würde da sein zur rechten Stunde.

Und die Ablenkung, in Valgarduniformen das Eierlager zu erleichtern, hatte gefruchtet. Der Fokus von Grandvallimos war dieser Stunde nicht im Schoße der Piratenbucht, sondern fern an den Gestaden der Bucht der heißen Winde, wo Valgard nistete. Die ersten Schiffe waren ausgelaufen, weitere folgten. Ein Grundstock seiner Getreuen blieb natürlich zurück, so dass es ein harter Kampf bleiben würde, aber es bestand kein Zweifel, dass der Piratenfürst seine Macht demonstrieren würde.
Beunruhigend waren die vielen Umberleepriesterinnen, die ebenso an Bord seines Flaggschiffs, der Flottenbruch, gingen. Und mit ihnen haufenweise Sklaven.
Die Winde wehten rauer dieser Tage, als das Knistern in der Luft lag, das von vergossenem Blut bereits kündete.
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#8

Nach den letzten Erfolgen, der Grausamkeit Griffos und der Warnung des Valkurpriesters war Eile geboten. Der aktuelle Plan war noch alle möglichen Ressourcen zu sammeln, Griffo zu erledigen und wohl auch wieder kurzzeitigen Frieden mit alten Feinden zu schlließen. Da dies nicht illegal geschehen sollte, wurde Luca sogleich kontaktiert, dass sie während die anderen sich zu Griffo aufmachten, zuerst noch mit dem Fürsten von Mirhaven sprechen sollte und eine Erlaubnis organisieren mit Valgard zu kooperieren. Zudem holte man sich das Weihwasserbecken von Lucas Schiff nun auf die Neptulon, damit man unterwegs spähen konnte. So konnte man hoffentlich möglichst schnell alles organisieren.

rechtschaffen = "recht beschaffen" (kein D!)

Ferdinand von Erlenberge
Postfach

“And that’s why I don’t like magic, Captain. ’cos it’s magic. You can’t ask questions, it’s magic. It doesn’t explain anything, it’s magic. You don’t know where it comes from, it’s magic! That’s what I don’t like about magic, it does everything by magic!” (Thud! von T.Pratchett)
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#9

Die Zeit begann knapp zu werden an allen Fronten, die sich auftaten.
So dauerte es nicht lange bis die Neptulon, sobald alle Helfer an Bord waren, auch bereits in See stach. Einen Tag sollten sie brauchen, um die kleine Leuchtturminsel zu erreichen. Mit donnernder Stimme stand Kommodore Reeper an Deck und beschwor die Winde, dass Valkurs Gunst ihnen günstige bescheren werde, um die Fahrtzeit möglichst zu verkürzen.
Unter Deck neigte sich der Beckeninhalt mit jeder Welle auf und ab, als man die Spähversuche wagte. Ein mächtiger Fokus in Form von Kapitän Behaims Fingern lag vor, um nach dem entführten Handelskapitän zu forschen. Auf und ab schwappend zog der Beckeninhalt kleine Kreise, versuchte Form anzunehmen, als sich nur ein hässlicher, lachender Schädel daraus formierte und der Beckeninhalt sich in einer unseligen Schwärze färbte.
Mehr Glück hatten sie beim Fell des Ogers, den sie bereits einmal ausspioniert hatten. Abermals war der überraschend heftige Widerstand zu verzeichnen am anderen Ende – eine urtümliche Wildheit, die in den Gebeinen steckte und selbst einen schwachen Willen aufrichtete. Letztlich vermochte der Oger aber sich nicht zu entziehen, als sich Schlieren durch das Weihwasserbecken zogen und eine Szenerie begannen zu malen.

Schwarz wie Shars Schleier lag die Fregatte vor Anker. Die Segel eingezogen, nur die Flagge mit dem Ogerschädel mit glücklichem Kleeblatt noch gehisst. Das Leuchten des Turms flackerte unheimlicher dieser Stunde über das dunkle Wasser, das überall heranbrandete. Ihr Oger stand an Deck und schaute verdrossen aufs Meer.
»Wollenz fräß’n! Warum hier warten. Schreckmann fahr’n zu Stadt – and’re Oger helf’n. Warum wir müssen warten hier!«
Meckerte er in einer Mischung aus gebrochener Handelssprache und Jogishk, dem Mundschlag des Riesisch der Oger.
Ein blauhäutiger gewaltiger Oger marschierte über Deck und gab dem ausgespähten Oger eine derbe Kopfnuss.
»Kapitän sagt wir hier wichtiger. Beste Oger zu gut für die Front – wie helfen IHM!«
Gerüffelt und sich kleiner machend rieb sich der Meckeroger den Kopf.
»Aba warumz auf Schiff wart’n. Kapitän seinz in Grotten mit vielz Oger!«
Hielt er protestierend entgegen.
Ein Schnauben der Blauhaut war die Antwort, als sie sich zu ihrer stattlichen Größe aufbäumte.
»Bewachen Schiff und jagen fort, wer nicht eingeladen. Sehr wichtig. Noch mehr Murren und du musst unter Deck rudern!«
Der kleinere Zotteloger machte sich abermals kleiner und bruddelte nur in seinen Bart.
Ab und wann sah man einige andere Oger umherschlendern, die Felsbrocken zum Schleudern sortierten oder das Deck mehr oder minder sauber schrubbten.
Nach einiger Zeit der Beobachtung klarte das Becken abermals auf.
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#10

Unruhig schritt Luca über das Deck als das Schiff in den Hafen Mirhavens einlief. Man merkte ihr dann, dass es ihr nicht sehr gefiel, jetzt hier zu sein - auf einer quasi diplomatischen Mission. Kaum einglaufen machte sie sich auf den Weg gen Fürstensitz. Vielleicht konnte sie bei den mittleren Beamten noch etwas Dampf ablassen, um dann ruhiger und gesitteter vor den Fürsten und die Führer der Stadt zu treten - vorausgesetzt sie würde soweit überhaupt kommen.
Ihre Hand in der Westentasche umklammerte fest das Auge der Fürstin sowie den Orn der Freundschaft - wann wenn nicht jetzt galt es alles einzusetzen, was sie und die anderen dem übergeordneten Ziel näher bringen konnte.
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